In diesem Artikel wird die Forschung über Laserbehandlung gegen Weltraumschrott beschrieben. Heutzutage ist das Problem des Weltraummülls in erdnahen Umlaufbahnen akut. Weltraummüll bedroht Satelliten im Orbit, da eine Kollision zwischen einem Satelliten und einem Weltraummüllobjekt zum Ende der Mission des Satelliten und zu Verlusten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar führt. Der Einsatz von Lasersystemen könnte dieses Problem lösen. Durch Photonendruck und Materialabtrag können Laser vom Erdboden aus über große Entfernungen hinweg die Bewegung eines Weltraumschrottobjekts verändern. Bereits ein leichtes Abbremsen kann Kollisionen vermeiden. Eine längere Folge von Bestrahlungen kann ein Schrottobjekt sogar beseitigen, durch Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Doch Lasersysteme können nicht nur zur Verdrängung und Zerstörung von Weltraumschrott eingesetzt werden. Mit ihnen können Objekte im Raum untersucht und charakterisiert werden. Als Vorbereitung liefern spektrale Lichtkurvenanalysen detaillierte Informationen zum Schrottobjekt. Neben der technologischen Entwicklung müssen thermale Risiken sowie Aspekte zur operationellen Sicherheit adressiert werden. Natürlich ist ein solches Verfahren mit hohen Investitionskosten verbunden. Es hat aber Kommerzialisierungspotenzial in Form eines Services, den ein Satellitenbetreiber bei Kollisionsgefahr buchen könnte, um das anfliegende Schrottobjekt per Laserbestrahlung rechtzeitig abzubremsen. So könnte der Betreiber auf ein Ausweichmanöver verzichten, der Satellit ungestört seine Mission fortsetzen, Treibstoff würde gespart und nebenbei ein Beitrag zur Beseitigung von Weltraumschrott geleistet. Bis die nahe Weltraumumgebung jedoch auf diese Weise von Schrottobjekten freigeräumt werden kann, ist noch einiges an Forschung und Entwicklung zu leisten.